Viersen
Die Stadt Viersen liegt am linken Niederrhein im Westen des Landes Nordrhein-Westfalen und ist eine Große kreisangehörige Stadt des Kreises Viersen im Regierungsbezirk Düsseldorf. Die Stadt ist Sitz des Kreises Viersen. Entgegen der weit
verbreiteten Meinung leitet sich der Stadtname nicht von „vier Seen“ ab, sondern von dem alten Namen „Viers“ des heute so genannten „Dorfer Bachs“ in der Nähe der „Kaisermühle“.
Geografie
Geografische Lage
Der Stadtkern von Viersen liegt bei 51°16' nördlicher Breite und 6°24' östlicher Länge auf etwa 40 Meter über NN.
Ausdehnung des Stadtgebiets
Viersen erstreckt sich auf einer Fläche von mehr als 91 km², darunter etwa 16 km² bebaute Flächen, etwa 45 km² landwirtschaftlich genutzte Flächen und etwa 20 km² Garten,
Wald-, Grün- und Wasserflächen.
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet Viersen ist in folgende vier Stadtbezirke gegliedert:[3] (Einwohner am 30. Juni 2017[4])
-
Alt-Viersen (38.261) mit den Ortsteilen Beberich, Bockert, Bötzlöh,
Donk, Düpp, Hamm, Heimer, Helenabrunn, Hoser, Hülsdonk, Ompert, Rahser, Rintgen, Robend, Noppdorf, Ummer
-
Dülken (20.473) mit den Ortsteilen Bergerstraße, Bistard, Schirick, Landwehr, Loosen, Busch, Hausen, Mackenstein, Nette, Ransberg,
Nord, Waldnielerstraße
-
Süchteln (15.992) mit den Ortsteilen Clörath, Dornbusch, Hagen, Hagenbroich, Sittard, Vorst
-
Boisheim (2.024) mit den Ortsteilen Lind, Pütterhöfe, Klinkhammer, Bonesend, Mauswinkel
Geschichte
Turm der Pfarrkirche von Süchteln
Viersen besteht aus den drei ehemals selbstständigen Städten Viersen, Dülken und Süchteln. Diese schlossen sich bei der kommunalen Neuordnung 1970 zur heutigen Stadt Viersen zusammen. Bereits 1968 hatte sich der kleinste
heutige Stadtteil, die Gemeinde Boisheim, der Stadt Dülken angeschlossen. Bis dahin verlief die Entwicklung der einzelnen Orte recht unterschiedlich. Dülken, Süchteln und Boisheim gehörten zum
Amt Brüggen im Herzogtum
Jülich. Viersen lag als Exklave des geldrischen Amtes Krickenbeck zwischen dem Herzogtum Jülich und dem auf der
anderen Niersseite angrenzenden Kurfürstentum Köln. Diese Situation beendeten die Franzosen im Oktober 1794[5], womit die territoriale Zersplitterung des Gebietes endete und die Franzosenzeit begann.
Ab 1815 (Wiener Kongress) gehörte der Niederrhein
zum Königreich Preußen; 1822 bildete Preußen die Rheinprovinz. Die frühere Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Territorien hatte Einfluss auf die Entwicklung der drei
Gemeinden. Dülken und Süchteln wurden vom Jülicher Landesherrn gefördert und ausgebaut, weil er sie als Grenzstädte gegenüber Geldern bzw. Kurköln stärken wollte. In Viersen behielt das Kölner Stift St. Gereon als Grundherr lange Zeit bedeutenden Einfluss. Es hatte kein Interesse am Ausbau Viersens zu einer Stadt.
Deshalb entwickelte sich die Gemeinde in ihrer Siedlungsstruktur (weit gestreute, einzelne Honschaften)
auch anders als die benachbarten Orte Dülken und Süchteln (Stadtkern, Stadtbefestigung). Die seit dem Mittelalter
vorhandene Siedlungsstruktur der Gemeinde wurde erst im 19. Jahrhundert verändert. Die Industrialisierung
drückte der Landschaft ihren Stempel auf. Mit dem Straßenbau und der Eisenbahn[6]
wurden wichtige Verkehrsverbindungen geschaffen, die die Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Aufstieg bildeten. Die Textilindustrie war die stärkste treibende Kraft. Bedeutende Firmen entstanden, die in zahlreiche Länder exportierten.
Am 1. März 1945 nahmen Soldaten der 84. US-Infanteriedivision von Dülken kommend Viersen und Süchteln ein.[7] Zuvor waren am 9. und 24. Februar 1945 bei zwei Luftangriffen von US-Bombern 256 Menschen getötet und viele Häuser zerstört
worden, ebenso die Remigiuskirche.[8]
Nach dem Zweiten Weltkrieg brach die Textilentwicklung ab. Es entstand eine neue, stärker diversifizierte Gewerbestruktur, die z. T. an Strukturen der Vorkriegszeit anknüpfte,
z. B. in der Eisen- und Metallverarbeitung und der Lebensmittelbranche.
Das geistige Leben der drei Städte wurde im Wesentlichen bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges durch den Katholizismus geprägt. Die Reformation fasste nur zaghaft Fuß. Gleichwohl kommt den Protestanten
ein bedeutender Anteil bei der Entwicklung der Stadt zu. In Viersen waren z. B. fast alle führenden Industriellenfamilien protestantisch, z. B. Friedrich von Diergardt.
Eingemeindungen
Mit Wirkung vom 1. Januar 1970 wurde die bis dahin kreisfreie Stadt Viersen ("Alt-Viersen") mit den zum
damaligen Kreis Kempen-Krefeld gehörenden Städten Dülken und Süchteln sowie der ebenfalls
kreisangehörigen Gemeinde Boisheim zur neuen Stadt Viersen vereint.[9] Der Widerstand
gegen die Eingemeindung war vor allem in Dülken groß. Auf den Namen Viersen konnte man sich nicht einigen. Die Vertreter der Gebietskörperschaften wollten den Namen Dreistadt, der Gesetzgeber
blieb bei Viersen.[10]
Trotz der durch diese Eingemeindungen bewirkten Vergrößerung des Stadtgebiets, bei der sich die Einwohnerzahl seinerzeit nahezu verdoppelte, verlor das alte Viersen seine Kreisfreiheit. Es wurde
aber ab dem 1. Januar 1975 als nunmehr mit Abstand größte Kommune des Kreisgebiets zur Kreisstadt aufgewertet,
während das kleinere Kempen diesen Status verlor. Aus dem Kreis Kempen-Krefeld wurde so der Kreis Viersen. Der neue Kreis bekam die Gemeinde Niederkrüchten vom alten Kreis Erkelenz und verlor den Kempener Stadtteil Hüls an die kreisfreie Stadt Krefeld.
Einwohnerentwicklung
Im Mittelalter und am Beginn der Neuzeit hatte
Viersen nur wenige hundert Einwohner. Erst mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wuchs die
Bevölkerung der Stadt sehr schnell. Lebten 1818 erst 3.500 Menschen in dem Ort, so waren es 1900 bereits 25.000. Durch die Eingemeindung der Städte Dülken (22.555 Einwohner 1969) und Süchteln
(18.606 Einwohner 1969) stieg die Einwohnerzahl der Stadt von 44.010 im Jahre 1969 auf 85.171 am 1. Januar 1970.
Im Jahr 1972 erreichte die Bevölkerungszahl mit 87.013 ihren historischen Höchststand. Am 31. Dezember 2006 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Viersen nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 75.975 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Das ist seit
1972 ein Rückgang um 12,7 Prozent (11.038 Personen).
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bei 1818 handelt es sich um eine Schätzung, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab
1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die
„Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
In der Liste der Groß- und Mittelstädte
in Deutschland nimmt Viersen Rang 112 ein.
Jahr (Stichtag)
|
Einwohner
|
1818
|
3.500
|
1840 (01.12.)¹
|
4.543
|
1855 (03.12.)¹
|
7.379
|
1861 (03.12.)¹
|
14.100
|
1864 (03.12.)¹
|
15.100
|
1867 (03.12.)¹
|
16.700
|
1871 (01.12.)¹
|
18.474
|
1875 (01.12.)¹
|
19.700
|
1880 (01.12.)¹
|
21.100
|
1885 (01.12.)¹
|
22.228
|
1890 (01.12.)¹
|
22.198
|
1895 (02.12.)¹
|
22.795
|
1900 (01.12.)¹
|
24.761
|
1905 (01.12.)¹
|
27.577
|
1910 (01.12.)¹
|
30.172
|
|
|
Jahr (Stichtag)
|
Einwohner
|
1916 (01.12.)¹
|
26.973
|
1917 (05.12.)¹
|
26.802
|
1919 (08.10.)¹
|
29.799
|
1925 (16.06.)¹
|
32.037
|
1933 (16.06.)¹
|
33.597
|
1939 (17.05.)¹
|
34.062
|
1945 (31.12.)
|
32.086
|
1946 (29.10.)¹
|
32.963
|
1950 (13.09.)¹
|
36.974
|
1956 (25.09.)¹
|
39.711
|
1961 (06.06.)¹
|
41.890
|
1965 (31.12.)
|
43.605
|
1970 (27.05.)¹
|
85.326
|
1975 (31.12.)
|
84.220
|
1980 (31.12.)
|
81.114
|
|
|
Jahr (Stichtag)
|
Einwohner
|
1985 (31.12.)
|
78.489
|
1987 (25.05.)¹
|
76.445
|
1990 (31.12.)
|
77.453
|
1995 (31.12.)
|
77.338
|
2000 (31.12.)
|
77.130
|
2005 (31.12.)
|
76.330
|
2006 (31.12.)
|
75.975
|
2011 (30.11.)
|
75.299
|
2014 (28.02.)
|
75.235
|
2015 (31.01.)²
|
75.071
|
2015 (28.02.)³
|
75.239
|
2017 (30.06.)²
|
76.750
|
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¹ Volkszählungsergebnisse, ² Stadt Viersen: Zahlen und Fakten[4], ³ vorläufige Zahlen der Stadt Viersen vom März 2015[11]
Politik
Stadtrat
Die Sitzverteilung im Stadtrat nach der Kommunalwahl vom 25. Mai 2014:[12]
In Klammern die Differenz zur Kommunalwahl 2009 * Viersener Bürgervereinigung für bürgernahe Politik e.V. ** Bund Sozialer Bürger
Bürgermeister
Bürgermeisterin von Viersen ist Sabine Anemüller (SPD). Sie gewann mit 62,06 % der Stimmen bei einer Stichwahl am 27. September 2015 gegen ihren Mitbewerber Paul Schrömbges (CDU)[13] und löste damit den zuvor amtierenden Bürgermeister Günter Thönnessen (SPD) ab, welcher
sich bei der Wahl nicht mehr auf die Liste setzte, was in Viersen die bereits zweite Bürgermeisterkandidatur der SPD darstellt. Die zuvor in der Kreisstadt vorherrschenden Christdemokraten,
letztlich durch eine knapp zwanzigjährige Amtszeit von Marina Hammes (CDU) bis zur Wahl im September 2004, behalten ihren Posten bei der Vertretung der Bürgermeisterin. Erster stellvertretender
Bürgermeister ist Hans-Willy Bouren (CDU).
Ehemalige Oberbürgermeister
Wappen
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Blasonierung: „In Blau drei silberne Mispelblüten, 2:1 gestellt“
|
Wappenbegründung: Im Viersener Stadtwappen lebt die Tradition fort: Die silbernen Mispelblüten symbolisieren den Zusammenschluss von Dülken mit Boisheim, Süchteln und Viersen
zu einer neuen Stadt. Die Mispelblüte, auch „geldrische Rose“ genannt, war mindestens seit 1450
Symbol des Viersener Wappenbildes. Sie wies über Jahrzehnte auf die Zugehörigkeit zur Geldener Verwaltungshoheit hin. Die Viersener Stadtfarben sind Blau und Silber.
|
Städtepartnerschaften
Viersen pflegt Partnerschaften mit folgenden Städten:
Lambersart
Im Jahr 1964 nahmen das Gymnasium an der Löh (heutiges Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium) und das Humanistische Gymnasium der Stadt (gegr. 1904, als Lateinschule 1526), initiiert durch Frau Gerta Holzapfel,
Rektorin des Gymnasiums an der Löh[15], den ersten Kontakt mit Frau Cheileville vom
Lycée Jean Perrin in Lambersart auf.[16] Bereits im darauffolgenden Jahr kam es zum
ersten Schulaustausch zwischen den beiden Städten. 50 Schüler aus Viersen verbrachten eine Woche in französischen Gastfamilien in Lambersart[17]. Ziel des Austauschs war das gegenseitige Kennenlernen der jeweiligen Schulsysteme als auch die Stärkung des Verständnisses für
die Kultur des Nachbarn. Weitere regelmäßige Begegnungen führten am 26. Juni 1970 zur Gründung der Städtepartnerschaft.[18] Die starken Verbindungen zwischen den beiden Städten haben dazu geführt, dass sich neben dem jährlichen Schulaustausch des
Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasiums auch der Deutsch-Französische Jugendverband Viersen e.V. im Juli 2010 gegründet hat. Der Verein ist anerkannter freier Träger
der Kinder- und Jugendhilfe und beteiligt sich mit der Veranstaltung zwei sogenannter "Weekend International de la jeunesse" sowie über Sprachkurse und Kulturprogramm an der Schulung
interkultureller Kompetenzen der Jugend der beiden Städte.[19]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Bauwerke
Viersen
|
Dülken
Boisheim
- Pfarrkirche St. Peter Viersen-Boisheim
- Luzien-Kapelle
|
Süchteln
- Neugotische Pfarrkirche St. Clemens mit altem Turm
- Evangelische Kirche Hindenburgstraße
- Pfarrkirche St. Franziskus (Süchteln-Vorst)
-
Irmgardiskapelle auf den Süchtelner Höhen
- Ehemaliges Süchtelner Tor
- Weberbrunnen
- Weberhaus und Tendyckhaus
- Irmgardisstift
- Kreiskriegerdenkmal
von Architekt August Hartel
- St. Maria Hilfe der Christen Kirche Süchteln-Dornbusch
|
Parks
- Alter Stadtgarten
- Casinogarten
-
Jubiläums-Garten (Viersen Hoser/Bockert)
- Wildfreigehege mit Dam-, Rot- und Schwarzwild
-
Süchtelner Höhen
- Romantische Landschaft an der Nette (Tor zum Naturpark Maas-Schwalm-Nette)
-
Niersaue
- Kletterwald Niederrhein
- Marienpark - alter kath. Friedhof (Dülken)
- Holtappelsgarten (Dülken)
- Rathausgarten (Dülken)
- Mühlturmgarten (Dülken)
Sehenswürdigkeiten im Rahmen der EUROGA
2002plus
in Ortsteilen von Viersen
Sport
- Der 1. FC Viersen ist das fußballerische Aushängeschild Viersens. Der langjährige Oberligist spielt seit 2005 wieder in der Niederrheinliga.
- Jedes Jahr findet in Viersen das internationale Hochsprung-Meeting, organisiert vom Förderverein Viersener
Hochsprungmeeting und der LG 47 Viersen, statt.
- Viersen ist seit 1990 Austragungsort der Dreiband-Weltmeisterschaft für Nationalmannschaften, die alljährlich Ende Februar/Anfang März in der Festhalle Viersen veranstaltet wird.
- Größter Verein der Stadt ist mit rund 3.100 Mitgliedern der ASV Süchteln.
- Der Tanzsportverein Viersen e.V. hat seit 2001 eine Abteilung Rollstuhltanz.[20]
- SG-Dülken
- Dülkener FC
Regelmäßige Veranstaltungen
- Internationales Jazzfestival im September in der Festhalle Viersen
- Große Karnevalsumzüge in den drei Stadtteilen Viersen, Dülken und Süchteln
- Seit mehr als 3 Jahrzehnten findet in Viersen jährlich der größte Kinder- und Jugendflohmarkt Deutschlands statt. Er lockt in manchen Jahren bis zu 100.000 Besucher[21] in die Innenstadt. Die Händler dürfen nicht jünger als sechs und nicht älter als 17 Jahre sein.
Standgebühren werden nicht erhoben.
- Im Sommer findet seit 2006 jährlich an drei Tagen als Open-Air-Musikveranstaltung das Eier
mit Speck-Festival statt.
- Der Schöppenmarkt am Aschermittwoch jeden Jahres im Stadtteil Dülken ist einer der
größten deutschen Krammärkte.
- Seit 2000 findet in Alt-Viersen, Dülken und
Süchteln alle zwei Jahre die Aktion "Viersen blüht" statt, bei der die Innenstädte mit Blumenarrangements geschmückt
werden.[22]
- Jährlich am zweiten Septemberwochenende organisiert der „Motorradclub MC Viersen e.V“ das „Internationale Bikertreffen“ am Stadion Hoher Busch.
- Im Herbst findet jedes Jahr am Stadion Hoher Busch ein „Großes Drachenfest“ statt.
- Des Weiteren finden bis zu 12 jährliche Schützenfeste (teilweise im Wechsel) im Bezirksverband Viersen-Mitte, Dülken-Boisheim und Süchteln statt.
- Jährlich findet in der Woche nach dem 4. September an der Irmgardiskapelle auf dem Heiligenberg in
Süchteln die Irmgardisoktav statt.
- Dülkener Bierbörse
- Dülkener Mühlenfest an jedem letzten Sonntag im August mit "Dölker Daach" am Sonntag des Festwochenendes
- Dülken Kulturbunt
Kulinarische Spezialitäten
Aus der Mispel, der Viersener Stadtwappenpflanze, werden zahlreiche Speisen, z. B. Mispel-Streuselko-ek
(Mispelstreuselkuchen), Mispelkonfekt, Mispelmarmelade, aber auch Mispellikör zubereitet. Naturschutzbund und Heimatverein fördern seit Jahren den Anbau und geben die alten Rezepte
weiter.[23]
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Viersen ist Heimat für eine Reihe mittelständischer Produktions- und Dienstleistungsunternehmen. Der Süßwarenhersteller Mars Deutschland (Mars (Schokoriegel)) hat hier seine deutsche Zentrale. Es
existieren mehrere Gewerbegebiete.[24]
Telekommunikation
Ein 102 Meter hoher Fernmeldeturm aus Stahlbeton der Deutschen Telekom AG befindet sich bei 51°16'56"N 6°20'50"E. Von dem Turm wird das Programm der Welle Niederrhein auf 100,6 MHz mit 1 kW ERP
abgestrahlt.
Verkehr
Straßen
Viersen liegt an der Bundesautobahn 61 (Venlo-Mannheim) und besitzt drei Anschlussstellen:
Südlich davon liegt an der Grenze zu Mönchengladbach das Autobahnkreuz
Mönchengladbach, wo die Bundesautobahn 61 die Bundesautobahn 52 (Roermond-Düsseldorf) kreuzt.
Öffentlicher Verkehr
Das öffentliche Nahverkehrsangebot in Viersen und Umgebung ist im Tarif des VRR nutzbar.
Viersen verfügt über einen zentral gelegenen Busbahnhof, an dem insgesamt sechzehn Buslinien überwiegend
im Stundentakt die Stadtteile und das Umland miteinander verbinden.
Der Bahnhof Viersen wird im Schienenpersonennahverkehr von Regional-Express- und Regionalbahn-Linien regelmäßig u. a. mit Aachen, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Krefeld,
Mönchengladbach, Münster, Neuss, Recklinghausen, Venlo und Wuppertal verbunden. Ferner liegen im Stadtgebiet die Stationen in Dülken und Boisheim an der Bahnstrecke Viersen–Venlo.
Bildung
-
Grundschulen
- Erich-Kästner-Grundschule Boisheim
- Agnes-van-Brakel-Schule
- Kreuzherrenschule
- Körnerschule
- Remigiusschule
- Zweitorschule
- Gemeinschaftsgrundschule Rahser
- Paul-Weyers-Schule
- Städt. kath. Grundschule an der Zweitorstraße
- Martinschule
- Brüder-Grimm-Schule
- Gemeinschaftsgrundschule Dammstraße Dülken
- Albert-Schweitzer Schule Viersen
- Primus-Schule Viersen
|
-
Gymnasien
-
Realschulen
-
Hauptschulen
- Gemeinschaftshauptschule Süchteln
-
Gesamtschule
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-
Förderschulen
- Diergardtschule (Förderschwerpunkt Lernen)
- Förderschule des Kreises Viersen (Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung)
- Franziskusschule (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung)
- Gereonschule (Förderschwerpunkt Sprache)
-
Berufsbildende Schulen
- Berufskolleg Viersen mit Wirtschaftsgymnasium
-
Weitere Bildungseinrichtungen
- BZK Viersen Bildungsträger für Logistik, Kraftfahrer und kaufmännische Berufe
-
Volkshochschule Viersen
- Euro-Schulen Niederrhein
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Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Vor 1900
-
Matthias Nethenus (1618–1686), Theologe
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Gustav Mevissen, seit 1884 Gustav von Mevissen (1815–1899, Dülken), Unternehmer und
Politiker
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Matthias Büssem (1848–1914), Geistlicher
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Max Nonnenbruch (1857–1922), Maler
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Ferdinand Emmerich (1858–1930), Forscher, Weltreisender und Reiseschriftsteller
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Ludwig Kohlen (1870–1951), Politiker
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Joseph Dommers Vehling (1879–1950), Koch, Autor, Übersetzer, Kochbuchhistoriker und Sammler
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Peter Terkatz (1880–1954), Bildhauer
-
Karl Müller (1884–1964), Politiker
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Kornelius Feyen (1886–1957), Pädagoge und Maler
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Theodor Frings (1886–1968), Germanist und Sprachwissenschaftler
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Otto Wehr (1886–1960), evangelischer Widerstandskämpfer
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Hermann Hülser (1888–1973), Politiker und Oberbürgermeister
-
Paul Weyers (1890–1972), Mundartdichter
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Wilhelm Warsch (1895–1969), Kommunalbeamter und Politiker
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Hermann Dortans (1898–1976), Politiker
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Alois Theissen (1899–1961), katholischer Geistlicher und NS-Opfer
Selbstporträt des Künstlers Hermann Schmitz (1904–1931)
Nach 1900
-
Illa Martin (1900–1988), Zahnärztin, Autorin, Dendrologin (Sequoiafarm Kaldenkirchen)
-
Albert Vigoleis Thelen (1903–1989), Schriftsteller (Die Insel des zweiten Gesichts)
-
Ernst Küppers (1904–1976), Schwimmer und Olympiateilnehmer
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Hermann Schmitz (1904–1931), Künstler
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Hilde Bruch (1904–1984), Ärztin, Psychoanalytikerin und Spezialistin für Essstörungen
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Otto Marzinek (1912–1986), Oberlandesgerichtsrat, Richter in Köln
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Ruth Kaiser (1921–2000), Fotografin
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Will Brüll (* 1922), Bildhauer
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Hans Herbert Jöris (1925–2008), Dirigent und Hochschullehrer
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Werner Schriefers (1926–2003), Maler, Designer und Hochschullehrer
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Joachim Schürmann (* 1926), Architekt (u. a. Schürmann-Bau, Bonn)
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Herbert Callhoff (1933–2016), Komponist und Professor an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf
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Franz-Josef Antwerpes (* 1934), Kölner Regierungspräsident 1978 bis 1999
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Theo Püll (* 1936), Hochspringer
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Hellmut Trienekens (* 1938 in Süchteln), Unternehmer
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Wilhelm Kaiser-Lindemann (1940–2010), Komponist und Hornist
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Ali Haurand (* 1943), Jazzmusiker
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Reinhard Kluth (* 1950 in Dülken), Kirchenmusiker
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Reinhard Kaiser (* 1950), Schriftsteller
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Helmut Reisen (* 1950), Ökonom
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Dieter Bongartz (* 1951 in Dülken; † 2015), Kinderbuch-, Jugendbuch- und Drehbuchautor (Der zehnte Sommer)
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Stefan Kaiser (* 1952), Künstler und Kunsterzieher
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Udo Voigt (* 1952), deutscher Politiker (NPD) und Neonazi-Kader
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Winfried Boecken (* 1955), Rechtswissenschaftler, Richter und Hochschullehrer
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Clemens Füsers (* 1955), Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur
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Gabriele Marion Appel (* 1958), Feldhockeyspielerin und Olympiateilnehmerin 1984 und 1988
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Holger Henke (* 1960), Politikwissenschaftler, Fachbuchautor und Herausgeber
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Florian Scheurle (* 1960), Ministerialbeamter, Präsident des Bundesamtes für zentrale Dienste und offene
Vermögensfragen
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Frank Rehfeld (* 1962), Fantasy-Schriftsteller
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Michael Antwerpes (* 1963 in Dülken), Sportmoderator
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Elmar Goerden (* 1963), Regisseur
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Robert Klanten (* 1964), Verleger
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Kai-Oliver Knops (* 1966), Zivilrechtswissenschaftler
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Michael Maria Ziffels (* 1967), Komponist, Musiker und Klangforscher
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Elmar Theveßen (* 1967), Journalist
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Markus Orths (* 1969), Schriftsteller
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Roland Adelmann (* 1970), Arzt und Politiker
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Martina Hannen (* 1970), Politikerin, MdL (FDP)
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Till Brönner (* 1971), Jazzmusiker
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Oliver Hilmes (* 1971), Publizist und Schriftsteller
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Dietmar Hirsch (* 1971), Fußballspieler
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Mirja Boes alias „Möhre“ (* 1971 in Boisheim), Schauspielerin, Comedian und Sängerin
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Dieter Könnes (* 1971), Radio- und Fernsehmoderator
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Diana Menschig (* 1973), Phantastik-Autorin
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Johannes van den Bergh (* 1986), Fußballspieler
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Robert Fleßers (* 1987), Fußballspieler
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Philipp Max (* 1993), Fußballspieler
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
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Irmgard von Süchteln (11. Jahrhundert), Heilige
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Friedrich Freiherr von Diergardt (1795–1869),
Seidenfabrikant
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Peter Norrenberg (1847–1894), Priester, Historiker und Sozialpolitiker
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Peter Stern (1852–1929), Bürgermeister
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Josef Kaiser (1862–1950), Unternehmer, Gründer von "Kaiser’s Kaffee", Ehrenbürger von Viersen[25]
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Karl Köster (1883–1975), Maler und Grafiker
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Heinz Marten (1908–1991), Sänger (Tenor)
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Ernst Klusen (1909–1988), Musikwissenschaftler, Komponist, Musikpädagoge und Volksliedforscher
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Paul Kratz (1921–1994), Gewerkschafter und Politiker
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Josef Schürgers (1922–2001), Politiker (CDU), Bürgermeister der Stadt Viersen 1960–1965
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Herbert Sleegers (* 1932), Lyriker und Schriftsteller
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Erik Martin (1936–2017), Autor, Herausgeber, Liedermacher
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Paul Eßer (* 1939), Schriftsteller
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Georg Ettl (1940–2014), Künstler und Kunstprofessor
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Jürgen Dollase (* 1948), Gastronomie-Kritiker und Ex-Rockmusiker (Wallenstein)
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Bülent Arslan (* 1975), Politiker und Unternehmensberater
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Eugen Polanski (* 1986), Fußballspieler
Einzelnachweise
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Amtliche
Bevölkerungszahlen auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 24. Februar
2018. (Hilfe dazu)
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http://wahl.krzn.de/stichwahl2015/wep270/
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Hauptsatzung der Stadt Viersen vom 14.12.1994, abgerufen am
2. 2015
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Stadt Viersen: Zahlen und Fakten, offizieller
Internetauftritt der Stadt Viersen, abgerufen am 23. Oktober 2017
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2. Oktober: Schlacht bei Aldenhoven; 3. Oktober: Die Zitadelle von Jülich wird kampflos an die Franzosen übergeben; 4. Oktober: Die Franzosen marschieren in Mönchengladbach ein; besetzen am 6. Oktober Köln und erobern am 23. Oktober Koblenz
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1866 Bahnstrecke Viersen-Kaldenkirchen-Venlo, 1878
Bahnstrecke Neuss–Viersen, 1886 Übergabegleis der Bahnstrecke Viersen–Niep
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Klaus Marcus: Die letzten Tage Viersen Dülken, Süchteln. Bericht über die Einnahme von Viersen, Dülken, Süchteln und Boisheim durch die 9. US-Armee am 1. März 1945. 1984, 2. Auflage
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Rheinische Post, 19. September 2012: Bombenhagel über Viersen
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Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln
1970, S.115.
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Rudolf H. Müller (Oberkreisdirektor des Landkreises Kempen-Krefeld): Der Bericht 1968, erschienen im Heimatbuch des Landkreises Kempen-Krefeld 1969, Kempen (Ndrh) 1968
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Stadt Viersen: Aktuelles - Die Stadt Viersen
wächst, vorläufige Bekanntmachung der Stadt Viersen, abgerufen am 2. April 2015
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Kommunales Rechenzentrum Niederrhein: Stadt Viersenabgerufen am 13. Juni
2014
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Stadtmagazin Viersen: Endergebnis
Stichwahl
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Marcus Evers: Die Viersener Bürgermeister von 1800 bis 1969. In: Heimatbuch des Kreises Viersen. Viersen 2008 und 2009
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http://www.erasmus-viersen.de/erasmus/partnerschaft/fr/2003/images/zeitung_89.jpg
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http://www.erasmus-viersen.de/erasmus/partnerschaft/fr/2003/images/zeitung_65_fr.jpg
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http://www.erasmus-viersen.de/erasmus/partnerschaft/fr/2003/geschichte.htm
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http://www.viersen.de/C125704A004B545A/html/0933496F4EEE930DC125716400349CBE?OpenDocument
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http://www.dfjv-viersen.de/
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Tanzsportverein Viersen - Rollstuhltanz, abgerufen am 5. Dezember 2011
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Rheinische Post vom 15. Mai 2008
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Über Viersen blüht auf
www.viersen-blueht.de
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Maria Franken: Niederrheinische Küche. Viersen 1995
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GMG Viersen: Wirtschaftsstandort Viersen
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Ulrich Meier: Kaiser, Josef. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 43 (Digitalisat).
Literatur
- Franz Joseph Schröteler: Die Herrlichkeit und Stadt Viersen. Ein Beitrag zur Geschichte des Niederrheines. Meyer. Viersen 1861
- Peter Norrenberg: Chronik der Stadt Dülken. Ihre Geschichte und ihr Volksleben. Baederker’sche Verlagsbuchhandlung. Viersen und Dülken. 1974
- F. W. Lohmann: Geschichte der Stadt Viersen von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Verlag der Stadt Viersen. 1913
- Karl L. Mackes: Aus der Vor-, Früh- und Siedlungsgeschichte der Stadt Viersen. Verlag der Stadt Viersen. 1956
- Albert Pauly: Skulpturensammlung Viersen. In: Muschelhaufen. Jahresschrift für Literatur und Grafik. Nr. 41. Viersen 2001. ISSN 0085-3593
- Reihe Viersen. Beiträge zu einer Stadt. Verein für Heimatpflege e.V. Viersen. Verlag Buchhandlung Eckers, Viersen Nr. 1 (1982) bis zuletzt Band 32 (2006). Einige beispielhafte
Ausgaben:
- Karl Aymanns, Karl Fonyo: Geschichte der Gemeinde Boisheim. Nr. 11 (1987)
- Walter Tillmann: Viersener Industriegeschichte am Beispiel des Textilwerkes Pongs & Zahn. Nr. 21 (1998). ISBN 3-9805339-2-1
- Karl L. Mackes: Die Alt-Viersener Straßennamen. Ihre Entstehung, Erklärung und Deutung. Nr. 23 (2001). ISBN 3-9805339-4-8
- Gunnar Schirrmacher: Der Siegfried. Annäherung an ein Denkmal in Dülken. Nr. 24 (2002). ISBN 3-9805339-6-4
Weblinks
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